Visionen und die Kraft von Zukunftsbildern

Stillstand ist eine Option – allerdings nicht die der ersten Wahl. Visionen und Zukunftsbilder gepaart mit Veränderungsbereitschaft sind entscheidend für den Erfolg von Organisationen. Dasselbe gilt auch für das persönliche Privatleben mit Blick auf eine gelingende, glückliche Zukunft.

Kennst du das? Du hast eine Idee, vielleicht ein bisschen verrückt, aber du bist begeistert. Du erzählst deinem Gegenüber davon, sprudelst Begeisterung heraus und dann:

„Klingt ja ganz gut, aber so ist das nie realisierbar. Wie willst du denn das und das und das umsetzen?“

Ja schon, danke fürs Feedback, aber eigentlich mache ich mir jetzt noch keine Gedanken um die Umsetzung, ich bin noch im Kreativmodus.

„Ja, aber das muss doch realistisch umsetzbar sein, sonst kannst du dir deine Kreativität sparen.“

Äh, nein und überhaupt, hätte ich es bloß für mich behalten. Zack – sackst du in dich zusammen, Enttäuschung macht sich breit und die Luft ist raus.

Müssen Visionen und Zukunftsbilder realistisch sein?

Es ist richtig, dass Visionen und Zukunftsbilder oftmals den Realitäten nicht standhalten können. Dennoch eröffnen sich durch sie neue Perspektiven, machen Lust auf Bewegung und bieten – anders als konkrete Pläne – einen Leitstern in Richtung Entfaltung und Entwicklung. Die vergangenen Jahre haben uns die Unplanbarkeit und Unvorhersehbarkeit deutlich vor Augen geführt. Dieses Bewusstsein soll und aber nicht resignieren lassen, sondern vielmehr die Fähigkeit formen, aus dieser Unsicherheit heraus Zukunftsbilder zu formen und Visionen zu entwickeln.

Und diese können ohne Weiteres und gerne „spinnert“ sein, utopisch und vielleicht auf den ersten Blick niemals realisierbar. Zur gegebenen Zeit werden sie auf Tauglichkeit und Machbarkeit geprüft und einem Realitätscheck unterworfen. Aber zuerst, zu Beginn, da kann und soll geträumt, gewünscht und fantasiert werden. Ganz ehrlich, was wäre niemals realisiert worden, wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die mit ihren Ideen und Fantastereien von ihrem Umfeld für verrückt erklärt worden sind?

Warum Visionen und Zukunftsbilder für Organisationen?

In der systemischen Betrachtung von Organisationen richten wir unseren Blickwinkel und Fokus immer auf die Themen Chancen, Ressourcen und Möglichkeiten. Die Basis dafür ist ein Zukunftsbild, das möglichst positiv gezeichnet ist und die gemeinsame Vision der Organisation als Fundament hat.

Unternehmen und Abteilungen brauchen Zukunftsvisionen. Jetzt mag man entgegnen, das sei unmöglich, heutzutage wisse ja niemand mehr, was morgen sei. Corona habe ja gezeigt, dass man nichts, aber auch gar nichts voraussehen könne. Ja schon. Aber so absolut möchte ich das nicht stehen lassen. Zukunftsbilder sind anders als Zukunftspläne. Ein Bild im Sinne einer Vision dient als Leitstern, der nicht nur die Richtung weist, sondern auch agile Organisationsstrukturen ermöglicht. Die Erkenntnisse der vergangenen Jahre der Unplanbarkeit ermöglichen es uns, Vision und Agilität insoweit zu verbinden, dass flexibel auf Herausforderungen reagiert werden kann. Die Erarbeitung einer flexiblen Basis, damit die Organisation möglichst zügig auf Veränderungen reagieren kann ist somit einer der wichtigsten Bausteine beim Thema Zukunfts-Fitness und kann beispielsweise im Rahmen eines Zukunfts-Workshops.

Das Ziel soll immer sein, eine vernünftige Balance zwischen Veränderung und Bestand zu finden, um als Organisation möglichst zukunftsfit zu bleiben.

Auch eine persönliche Vision und ein Zukunftsbild sind wichtig

Nicht nur als Unternehmen, sondern auch als „Privatperson“ profitierst du von der Entwicklung deiner ganz persönlichen Vision und somit deinem Zukunftsbild. Im Rahmen eines Coachings wird oft die Frage nach dem idealen Tag oder dem idealen Leben gestellt. Da hat dann die berühmte wundertätige Fee ihren Auftritt oder der/die Coachee ist eingeladen, sich die glücklichste und gelingendste Zukunft möglichst bildhaft vorzustellen und in allen Details zu erklären.

Durch solche Interventionen wird die eigene Zukunft klarer gesehen und durch die Identifikation von persönlicher Vision und Wunschträumen ein kraftvolles Zukunftsbild gemalt. Der Hintergrund ist die Wahrnehmung der individuellen Bedürfnisse, was braucht der Mensch für sein/ihr persönliches Glücklich- und Zufriedensein? Wichtige Anmerkung: brauchen, nicht wollen!

Die Rolle der Veränderungsbereitschaft

Die Zukunft ist nicht irgendwann, sondern sie ist jetzt und immer präsent. Heute ist die Zukunft von gestern und morgen ist das neue Heute. Das klingt vielleicht abgedroschen, zeigt aber auf, wo tatsächlich die Herausforderung liegt. Veränderungsbereitschaft ist jener Aspekt, der von entscheidender Bedeutung ist. Unternehmen und Menschen, die jederzeit offen für Veränderungen sind, können sich kontinuierlich weiterentwickeln und so den Anforderungen gerecht werden.

Veränderungsbereitschaft oder auch Veränderungskompetenz heißt, dass Menschen bereit sind, rechtzeitig zu erkennen, dass für ein erfolgreiches Vorankommen Veränderung nötig ist. Seien es Arbeitsprozesse, Teamkonstellationen, Beziehungen oder eigene Haltungen und Überzeugungen. Wir können uns gewisse Umfeldbedingungen nicht aussuchen, aber wir können unseren Zugang dazu bestimmen. Sehen wir Veränderung als Chance und nicht als Gefahr, nutzen die Kraft einer optimistischen Grundhaltung, dann werden wir Veränderungen so entgegentreten, dass wir das positive Momentum nutzen und eventuellen Ohnmachtsgefühlen nicht ausgeliefert sind.

Zukunftsbilder gegen Angst vor Veränderung in Organisationen

Unbekanntes macht uns Angst. Haben wir allerdings ein attraktives Bild der Zukunft und damit einhergehend eine positiv gestimmte Einstellung dazu, dann wird das Unbekannte zu einer erstrebenswerten Vision. Kann der Weg in diese gelingende Zukunft auch noch aktiv (mit)gestaltet werden, dann ist es möglich, notwendigen Veränderungen der Organisationsstruktur, der Unternehmenskultur und/oder der Haltung und des Verhaltens von Führungskräften und Mitarbeitenden den Schrecken zu nehmen.

Die Welt von morgen beginnt heute, und es liegt an uns allen, sie mitzugestalten. Veränderungsbereitschaft, Optimismus und Zuversicht in die eigenen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sind wichtige Kompetenzen in diesem Zusammenhang.

Visionsgeschichten als persönliche Zukunftsbilder

Für deinen persönlichen Lebensbereich bedeutet dies, dass du erkennst, wofür dein Herz schlägt, welche Bedürfnisse erfüllt werden wollen, wo deine eigenen Wünsche und Träume hinführen und welche Stärken und Ressourcen dir zur Verfügung stehen, um deine ganz persönliche Vision Realität werden zu lassen. Eine Möglichkeit, diesen Weg zu erarbeiten ist ein Berufungscoaching, in dessen Rahmen genau diesen Fragen nachgegangen wird:

Was brauche, will und kann ich? Was ist möglich?

Sind diese Fragen von dir beantwortet, steht dem Weg in das Leben, das von dir noch gelebt werden will, nichts entgegen.

Ich bin Sabine Huber-Wynnyczenko, HR Consultant, Coach und Trainerin. Über viele Jahre war ich verantwortlich für die Entwicklung von Menschen in Organisationen. Veränderung begleitet mich seit über 30 Jahren in meinem Beruf. Ich zeichne mit Organisationen tragfähige Zukunftsbilder und Visionen und begleite Menschen dabei, ihre Berufung zu finden und ihren Weg dahin zu gehen.

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